Wenn ich zu mir komme dann hoffe ich, dass ich daheim bin.

Karl Valentin

09. April 2020

Den ersten Blogeintrag schaffe ich tatsächlich erst, seitdem ich 2 Wochen eingeschränkt in meinem sozialen Bewegungsradius fast ausschließlich zuhause verbringe. Mein home und office wurde zu einem Universum aus Online-Schul-Mitbetreuung, 24 Stunden Restaurant, Waschsalon, Putzstation, Reparatur Café, Telefonzentrale, Büro für meinen Job als Netzwerkerin für sauberes Wasser, Yoga Ecke zur Vorbereitungen von Streaming Stunden…

Wenn ich daheim bin, komme ich gerade zu vielem anderen, aber nicht zu mir. Um das zu ändern, hat nun ein klitzekleiner Strategie Wechsel zu einem großen Effekt geführt: Je weniger ich mir vornehme, desto besser gelingt der Tag. Je mehr Ruhe ich morgens finde, desto leichter flutscht der Rest.

Heißt im Konkreten: Wenn ich nach dem Aufstehen erst ein paar Schlucke heißes Wasser trinke und danach das Handy checke anstatt umgekehrt, ist das ein achtsamer, wichtiger Schritt zu mir. Ich beginne den Tag mit Spüren und nicht mit Denken. Mitunter schaffe ich es sogar, eine kleine Meditation und ein paar Yogaübungen in der Früh zu machen. Der Unterschied für meine Stimmung und den gesamten Tagesablauf ist groß – ich stehe lieber und leichter auf, ich blicke gelassener auf einen neuen Tag in meiner alten Bude. Trotz starker äußerer Eingrenzung bleibt mir viel Raum für innere Freiheit. Und das nur, weil ich die erste halbe Stunde das Tages für mich in Stille beginne und damit die Basis schaffe, mit mir in Verbindung zu bleiben. Dann wird daheim sein zu frei sein.

Namasté.